KU-Studentin nimmt an Zukunftswerkstatt der Leopoldina teil

Die KU-Studentin Emma Gerstner hat an einer Zukunftswerkstatt der Leopoldina teilgenommen, die sich mit der Nutzung des Landes und der Frage "Landwende: Wie wollen wir leben?" beschäftigte. Gerstner reiste für fünf Tage nach Halle an der Saale und diskutierte mit Expertinnen und Experten sowie anderen jungen Menschen aus verschiedenen Disziplinen, wie die Zukunft ländlicher Räume gestaltet werden könnte.

Emma Gerstner, die den Bachelorstudiengang „Sustainability in Business & Economics“ an der KU in Ingolstadt studiert, hat an einer Zukunftswerkstatt der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina teilgenommen. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema „Landwende: Wie wollen wir leben?“. Gerstner reiste dafür Anfang April nach Halle an der Saale und diskutierte mit Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und rund 30 anderen jungen Menschen darüber, wie das Land in Zukunft bestmöglich genutzt werden kann. Die Woche fand unter der Leitung von Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, statt und wurde vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI unterstützt.

Für die Zukunftswerkstatt durften sich deutschlandweit Interessierte im Alter von 18 bis 27 Jahren bewerben, die eine eigene Vision zum „Traumlandkreis in 30 Jahren“ entwickeln wollten. Prof. Dr. Alexander Danzer, Leiter des Bachelorprogramms „Sustainability in Business and Economics“ an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und selbst Alumnus der Jungen Akademie der Leopoldina, bewarb den nach seinen Worten „hochkarätigen und sehr kompetitiven Workshop“ unter seinen Studierenden. Emma Gerstner, Studentin im zweiten Semester, nutzte die Chance und reichte ihre Bewerbung ein: „Mich persönlich interessierte das Thema, da ich ländlich aufgewachsen bin und sich auch Landschaften in Zeiten der Klimakrise immer weiter verändern werden und demnach eine Adaption der menschlichen Landnutzung nötig ist. Dazu sind geförderte Blühstreifen an Ackerrändern zwar ein Anfang, jedoch bei Weitem nicht genug.“

Emma Gerstner
Emma Gerstner

Deswegen freute sich Gerstner umso mehr über die Möglichkeit, eine Zukunftsvision unter Berücksichtigung des Trilemmas Klima ­– Biodiversität – Ernährungssouveränität miterstellen zu dürfen. Um Ideen sammeln zu können, erhielten die Teilnehmenden wissenschaftlichen Input aus Disziplinen wie Biodiversitätsforschung, Agrarökonomie, Ethik und Ernährung. „Ich konnte sehr viel fachliches Wissen mitnehmen, da ich bisher relativ wenige Berührungspunkte mit Themen wie Landwirtschaft oder Biologie hatte.“ Für praktische Einblicke sorgten beispielsweise die Besichtigung eines Permakulturhofs südöstlich von Halle sowie der Besuch einer vom NABU bewirtschafteten Weidefläche.

Auf Basis dieser Erkenntnisse berieten sich die Teilnehmenden unter anderem über die Land- und Waldwirtschaft, die Reduzierung des Konsums tierischer Produkte, Mobilität oder das Stadt-Land-Verhältnis. „Dadurch, dass wir alle aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands und verschiedenen Fachrichtungen kamen sowie verschiedene Bildungshintergründe mitbrachten, war es sehr spannend zu sehen, wie die einzelnen Zukunftsszenarien aussehen.“ Zentral in den Diskussionen waren zum einen Subventionen zur Förderung von Klimafreundlichkeit, zum anderen die Eigentumsfrage.

„Das Ziel der Zukunftswerkstatt ist vor allem, andere zu inspirieren und das erarbeitete Szenario nicht als einzige Option zu sehen. Deswegen sprachen wir auch darüber, wie wir das Projekt nach außen kommunizieren wollen“, schildert Gerstner. Beispielsweise sei die Erstellung eines Social-Media-Kanals geplant, um andere Menschen möglichst barrierearm zu motivieren, eigene positive Zukunftsvisionen zu erstellen.

Für Gerstner war die Teilnahme an der Zukunftswerkstatt ein voller Erfolg: „Großes Highlight war die Gruppendynamik. Auch wenn wir uns erst wenige Tage kannten, war die Zeit geprägt von einem sehr respektvollen, persönlichen Umgang und vielen gemeinsamen Berührungspunkten. Zudem war es schön, dass uns alle ähnliche Themen bewegen und wir uns gemeinsam – auch weiterhin – für eine nachhaltige Zukunft einsetzen wollen.“